Prostatakrebstherapie

Offene radikale Prostatektomie

Die offene operative Entfernung der Prostata erfolgt über einen etwa 15 Zentimeter langen Längsschnitt im Unterbauch.

Sollte bei Ihnen aufgrund der individuellen klinischen Parameter eine Entfernung der Lymphknoten entlang der großen Beckengefäße (pelvine Lymphadenektomie) empfohlen sein, erfolgt dieser Operationsschritt als erstes. Hierfür werden Lymphknoten entlang der ilikalen Beckengefäße unter Schonung wichtiger Begleitstrukturen, wie Nerven, entfernt. Danach wird die Prostata unterhalb der Harnblase freigelegt. In Abhängigkeit der Tumorausdehnung und -aggressivität wird vor dem Eingriff die Möglichkeit einer „nervschonenden“ Operationsmethode mit Ihnen besprochen. Für die Nervschonung wird das Gefäß-Nerv-Bündel, welches sich jeweils seitlich direkt auf der Prostatakapsel befindet und eine wichtige Rolle für die Errektionsfähigkeit spielt, freipräpariert und erhalten.

Um die Gefahr eines Tumorverbleibs durch diese Präparation zu minimieren, erfolgt bereits in der Operation eine pathologische Begutachtung. Sollte der Tumor den Schnittrand erreichen, ist es manchmal notwendig das Nerv-Gefäß-Bündel zu entfernen, um eine Tumorfreiheit zu gewährleisten. Die Prostata wird oberhalb des äußeren Schließmuskels und im Bereich des Harnblasenhalses abgesetzt. Nach Präparation der Samenblase wird das Gewebe entnommen und zur weiteren Beurteilung in ein pathologisches Institut gesendet.

Die verbliebene Harnröhre wird an die Harnblase genäht und ein Dauerkatheter in die Harnblase eingebracht um die schnelle Heilung der Verbindung  (Anastomose) zwischen Harnröhre und Harnblase zu ermöglichen. Der Blasenkatheter verbleibt meist 3 bis 5 Tage. Am Ende der Operation werden die Bauch- und Hautschichten vernäht und ein steriler Wundverband aufgebracht.

Über den genauen Ablauf der operativen Behandlung und Komplikationen informieren wir sie gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Für weitere Informationen empfehlen wir folgenden Link:

Vivantes Prostatazentrum